Da ich in letzter Zeit oft angesprochen worden bin ob dieses oder jenes Kabel für einen Verstärker ausreicht, poste ich nun diesen Beitrag.

Im Grunde kann jeder selbst herausfinden, wie dick sein Kabel sein sollte um seinen Verstärker zu betreiben.

Voraussetzung dafür ist folgendes:
- Kenntnisse über die ungefähre Länge des Kabels
Rechne hierzu die Längen des + und - Kabels zusammen
- Kenntnisse über den Strom, den der Verstärker braucht
In der Regel ist man mit der Amperezahl auf der Sicherung am Verstärker gut bedient. Bei mehreren Sicherungen sind diese Zahlen zu addieren!
- Kenntnisse über den Querschnitt des Kabels
Es soll ja Leute geben, die meinen dass das - bzw Massekabel dünner sein darf. DIES IST AUSDRÜCKLICH FALSCH!!! Solltest du unterschiedliche Dicken verwendet haben, so zählt beim Querschnitt das dünnere Kabel!
Der Querschnitt steht meistens auf dem Kabel drauf und wird in mm² angegeben. Es entspricht der Fläche, die man sieht wenn man das Kabel durchschneiden würde und auf die Schnittfläche guckt.
- einen Taschenrechner

Formel zur Berechnung des Spannungsfalls bei Kupferkabeln

Spannungsfall = ( "Länge in m" * "Stromstärke" ) : ( 58 * "Querschnitt in mm²" )


1. Beispiel:

Spannungsfall = ( 6m * 50 A ) : ( 58 * 8 mm²)

Der Spannungsfall würde hierbei 0.65 V betragen.


2. Beispiel:

Spannungsfall = ( 6m * 50 A ) : ( 58 * 16 mm²)

Der Spannungsfall würde hierbei 0.32 V betragen.

Man sieht also, dass durch Verdoppelung des Leiterquerschnitts der Spannungsfall halbiert wurde.

Es gilt:
Je geringer der Spannungsfall ist, je besser ist das Kabel dimensioniert.
Liegt der Spannungsfall unter 0.6 V so ergibt sich bei ausgeschaltetem Motor ein Verlust von unter 5%,
was man durchaus verkraften kann.

Leider habe ich keinerlei Angaben in % gefunden wo es bremslich wird. Ich persönlich versuche immer darauf zu achten, dass der
Spannungsfall nicht über 0.6 V kommt, was ein Verlust von über 5% (bei abgeschaltetem Motor) betragen würde.

Ich hoffe, dass ich euch etwas helfen konnte. Leider konnte ich die Rechnung nicht weiter vereinfachen, als sie oben steht. Für diejenigen, die sich wundern warum ich keinerlei Leistungsangaben bzw. Verlustleistung erwähnt habe sei gemerkt: Die Leistung errechnet sich aus der Amperezahl und des Spannungsfalls. Da die Amperezahl eine Konstante ist (worst case - Rechnung) kann man diese rauskürzen. Somit reicht die Formel des Spannungsfalls meiner Ansicht nach aus.